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Kreisverband
Rügen-Stralsund e. V.

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Unsere Schule feiert Geburtstag

(Auszüge aus der Festrede) "Dieser Tag ist für die Schüler und Pädagogen ein besonderer Tag. Wir feiern den 10. Jahrestag des Bestehens der "Schule zur individuellen Lebensbewältigung". Sicherlich, es ist nichts besonderes, wenn eine Schule 10 Jahre alt wird. Betrachtet man aber den Schulentwicklungsplan unseres Landkreises, werden einige Schulen einen 11. Jahrestag nicht erleben. Sie werden ersatzlos geschlossen und die Schüler anderen Schulen zugeordnet. Unsere Schule wird nicht dazu gehören. Der Landkreis hat ein großes Interesse am Bestand unserer Einrichtung. Wir betrachten dies auch als Anerkennung unserer Arbeit. Für einen Schulneu- bzw. Ersatzbau fehlen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und unserem Landkreis leider die finanziellen Mittel. Wir werden aber Nutznießer der eben beschriebenen Schulentwicklungsplanung sein. Wir beabsichtigen innerhalb der nächsten zwei Jahre eine leergezogene Schule im Zentrum der Insel zu beziehen. Wenn wir heute diesen Geburtstag feiern, dann werden einige Mitarbeiterinnen bestimmt in Gedanken in der Zeit der Gründung dieser Schule verweilen.

An diesem Standort und in der Gemeinde Lietzow befanden sich vor der Schulgründung Fördereinrichtungen für schulbildungsunfähige aber förderfähige Kinder aller Altersgruppen. Sie wurden in Verantwortung des damaligen Gesundheitswesens der DDR betrieben. Nicht wenige der heutigen Kolleginnen arbeiteten zu diesem Zeitpunkt schon in beiden Häusern. 1991 wurde die Schulpflicht auch für die von uns betreuten Kinder gesetzlich verankert. Die Mitarbeiterinnen der Einrichtungen standen vor der Aufgabe, auch diesen Kindern eine Schulbildung, entsprechend ihrer Möglichkeiten, zukommen zu lassen. Unter Leitung des Schulrates Fred Baumann begann die Umwandlung der Fördereinrichtungen in eine Schule. Bestehende Räumlichkeiten wurden weiter genutzt. Es begann zunächst der Schulbetrieb an zwei Schulstandorten. Alle Kinder der Fördereinrichtungen wurden Schüler.

Der Anfang war schwierig. Lehrmaterial musste beschafft werden, Informationen von anderen schon bestehenden Schulen wurden eingeholt, mit den Eltern wurde diskutiert und unsere heutigen Mitarbeiterinnen mussten sich für ihre neue Aufgabe fortbilden. 1993 wurden dann die ersten schwerstmehrfachbehinderten Schüler des DRK Sonderheimes Sassnitz unterrichtet. Dieses geschah damals noch im Einzelunterricht, erst später folgte der Unterricht im Klassenverband. Dieser Unterricht wird noch heute im Pflegeheim für schwerstgeschädigte Kinder unseres Kreisverbandes in Sassnitz erteilt, da einige der dort betreuten Kinder generell nicht transportfähig sind. Liebevoll wurden dafür Klassenräume in der Einrichtung hergerichtet.

In den Schulen Lietzow und Glowe waren einige Schüler auch während der gesamten Woche untergebracht. 1995 wurde dann ein Internat an die Schule Glowe angegliedert und der Schulteil Lietzow wurde nur noch als Schule betrieben. 1997 übernahm unser Kreisverband die Schule in freie Trägerschaft. Lange haben wir für diese Lösung kämpfen und nicht wenige Widerstände überwinden müssen. Bis heute bereuen wir es nicht, dass wir uns dieser Aufgabe gestellt haben. Sehr verehrte Damen und Herren, seit Gründung der Schule steigen ständig die Schülerzahlen. Waren es am Anfang ca. 50 Schüler, so sind es heute schon 71 Schüler, die in unserer Schule betreut werden.

Der Anfangs erwähnte Umzug ist daher dringend angezeigt. Mit dem Umzug wird es uns gelingen, drei Schulstandorte an einem zu vereinen. Haben wir für die Perspektive der Schule recht klare Vorstellungen, so gestaltet sich die Entwicklung des Internates problembehaftet. 1996 wurden in unserem Internat 23 Kinder betreut. Heute sind es nur noch 12. Wirtschaftlich ist eine Einrichtung in dieser Größenordnung kaum noch zu betreiben. Mit dem Schulverwaltungsamt unseres Landkreises arbeiten wir derzeit an Lösungsvorschlägen.

Als Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes gratuliere ich unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zum heutigen Geburtstag und wünsche ihnen und den Schülern viel Erfolg bei ihrer täglichen Arbeit. Für die bisher geleistete Arbeit möchte ich mich recht herzlich bei Ihnen bedanken. Mein Dank gilt aber auch den vielen Förderern unser Arbeit. ... "

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Gerhard Konermann, Geschäftsführer des Kreisverbandes, hält die Festrede. Die Geburtstagstorte wird angeschnitten!
 
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Und wie immer! Unsere Kinder führen ein gelungenes Theaterstück auf!