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Wachturm als FundbüroRettungsschwimmer der Wasserwacht haben Saison in Glowe beendet Glowe (OZ) Drei Monate lang haben sie am Glower Strand nach dem Rechten geschaut, für die Sicherheit der Badegäste gesorgt, und einige von ihnen haben sich schon wieder für das kommende Jahr angemeldet. Einige von den 16 Rettungsschwimmern, die vom 9. Juni bis zum 1. September für die Wasserwacht des Kreisverbandes Rügen des Deutschen Roten Kreuzes auf Wacht gestanden haben. Deren Einsatz bilanziert Projektleiter Jörg Schlanert folgendermaßen: "Wir hatten keine größeren Probleme. Auch unsere zweite Saison am Glower Strand nach der Premiere im vergangenen Jahr war eine erfolgreiche."
Erfolgreich bedeutet in diesem Fall, dass so wenig wie möglich passiert ist, jedenfalls nicht gravierendes. So hatten die Rettungsschwimmer der Rot-Kreuzler in den knapp 90 Tagen nur zu einem Rettungseinsatz ausrücken müssen: Ein Vater war einem aufblasbaren Schwimmtier seiner Tochter hinterher geschwommen. Dies wurde allerdings schneller vom Ufer abgetrieben, als der Mann schwimmen konnte, den schließlich die Kräfte verließen. Dieses konnte er aber noch signalisieren. Die Rettungsschwimmer rückten aus und holten den Vater samt Schwimmtier ans sichere Ufer zurück.
Überhaupt haben die Wasserwächtler sich des öfteren um die auf der Ostsee schippernden Badeuntensilien kümmern müssen, obwohl dies eigentlich nicht ihre Aufgabe gewesen sei, wie Jörg Schlanert betont. Aber für den rundum entspannten, sorglosen Badeurlaub der Strandgäste haben sie sich eben zuständig gefühlt. Dazu zählte auch, dass der Wachturm nicht nur zu einem Fundbüro, sondern zu einer wahren Anlaufzentrale für das Wohl und Wehe sowie die Fragen der Badenden wurde. Portemonnaies, Handys, Schlüssel wurden dort abgegeben und sämtlichste Auskünfte zu Glowe sowie der näheren und weiteren Umgebung des staatlich anerkannten Erholungsortes eingeholt. Und natürlich auch kleinere Blessuren wie Schnittwunden oder Wespenstiche behandelt.
Die 16 Rettungsschwimmer der diesjährigen Wasserwacht-Saison kamen aus den Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Außerdem hatte der rügensche Kreisverband auch Mitglieder der eigenen Wasserwacht im Einsatz. Die hoffen, wie der Kreisverband übrigens auch, dass sie den Glower Strand vom nächsten Jahr an von zwei Wachtürmen aus im Blick haben können. "Mitte oder zum Ende dieses Monates sollen entsprechende Gespräche mit dem Bürgermeister geführt werden", blickt Schlanert voraus, der hofft, dass diese Unterredungen erfolgreiche sein werden: "Denn der Bedarf für einen zweiten Wachturm ist da. Der gesamte Strand von Glowe ist zu groß und zu unübersichtlich, als dass er nur von einem Wachturm aus richtig und umfassend beobachtet werden könnte."
CHRIS-MARCO HEROLD
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| Zu den Rettungsschwimmern der Wasserwacht in Glowe gehörte in diesem Jahr auch Danie Schulze aus Königs-Wusterhausen. Hier kommt sie von einer Kontrollfahrt zurück. |