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Rügen-Stralsund e. V.

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Das DRK ist sein zweites zu Hause

Robert hat gelernt, sein Leben selbst zu organisieren

Maschinen surren und fressen sich durch das weiße und saubere Holz. Robert Hoßfeld, 23 Jahre alt, wirft einen prüfenden Blick auf den Schnitt: Gerade und passgenau; gut so. Jörg Kohs, sein Gruppenleiter in der Holzwerkstatt und Tischlermeister von Beruf, steht neben ihm und beobachtet Robert beim Zurichten der Holzteile. Robert ist seit knapp zwei Jahren in der Werkstatt für behinderte Menschen, beim Rügener Roten Kreuz (DRK), als Holzarbeiter eingesetzt.

Zuvor hat er im Berufsbildungsbereich seine Neigungen und Fertigkeiten überprüft. Dann stand für Robert die Entscheidung fest: "Ich möchte in der Holzbearbeitung eingesetzt werden!" Während dieser Zeit wohnte Robert bereits im geschützten Wohnheim in der Gartenstraße. Eine Wohnform, welche eine ziemlich enge Unterstützung zur Regulierung des Tagesablaufens bietet. Diese Zeit war für Robert sehr schön. Aber Robert hat bewiesen, dass er weitaus selbständiger arbeiten und leben kann.

So wurde für Robert dann auch sehr schnell eine Wohnform in Bergen Rotensee gesucht, in der er mit seinen 3 Mitbewohnern in einer 4-Raum-Wohnung, seinen Tagesablauf selbstbestimmter gestalten kann. Robert Hoßfeld ist stolz auf seine Entwicklung. "Ich habe es geschafft und irgendwann werde ich selbständig wohnen und vielleicht sogar einer Arbeit auf dem freien Arbeitsmarkt nachgehen", meint er und blickt dabei optimistisch in die Zukunft. Robert ist ein selbstbewusster junger Mann. Man möchte gar nicht glauben, dass er 1992 durch die Schule zur individuellen Lebensbewältigung, aufgrund eines sonderpädagogischen Förderbedarfs, aufgenommen wurde. Robert hat hier das Internat besucht und ist jedes Wochenende nach Hause gefahren. Seine Familie und besonders der Opa sind Robert sehr wichtig gewesen.

Nach prägende Ereignissen in seinem Leben gefragt, antwortet Robert prompt: "Ich weiß nicht, ich bin immer beim Roten Kreuz gewesen. Das ist meine zweite Familie." Und um seinen Opa trauert Robert. Er ist eingeschlafen und fehlt Robert sehr. Robert wird sein Leben meistern. Er hat beim Roten Kreuz für alle Phasen seines Lebens ein passende Hilfe angeboten bekommen - sozusagen aus einer Hand. Und das Ziel, Robert auf eine selbstbestimmtes Leben vorzubereiten und ihn voll in die Gesellschaft als eigenständige Persönlichkeit zu integrieren, ist fast geschafft. Das Rote Kreuz auf weißem Hintergrund war für Robert Weggefährte in nicht einfachen Phasen seines Lebens. Robert wird dies nicht vergessen. Es ist sein Leben.
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Robert in der Holzwerkstatt des DRK   Robert in der betreuten Wohnform; in seinem Zimmer