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DRK Pflegeheime auf Rügen gut belegtFür 512 Euro in der Pflegestufe I gut umsorgt
Zusammen mit dem Finanzetat der Bundersregierung steckt auch das Sozialleistungssystem in einer Krise. Immer weniger Beitragszahler müssen steigende Kosten in den Sozialsystemen schultern. Dies betrifft auch die Pflegeversicherung, welche 1994 aufgrund steigender Ausgaben der Sozialhilfe für Pflegefälle eingeführt wurde. Doch die Pflegeversicherung stößt an ihre Grenzen. Erwirtschafteten die Pflegekassen in den ersten Jahren noch überschüsse, sind es in den letzten Jahren zunehmende Defizite. Im Jahr 2004 belief sich der Fehlbetrag auf etwa 820 Millionen Euro. Eine Reform scheint unausweichlich.
Nach aktuellen Diskussionen soll die die Pflegeversicherung so umstrukturiert werden, dass der Anteil der Finanzierung eines Pflegeplatzes aus der Pflegekasse abgesenkt werden kann. Hier stellt sich auch für das Rügener DRK die Frage: Pflege - wohin gehst Du? Dabei hat der DRK-Kreisverband Rügen e.V. (DRK) mit der Pflegeversicherung gute Erfahrungen gemacht. Die finanzielle Last ist leistungs- und verhältnismäßig auf Pflegekasse und die betroffene Bewohner in Pflegeheimen verteilt. Und es ist eine Situation entstanden mit der die zu Betreuenden und dessen Angehörige gut umgehen können. So zahlt ein Bewohner des DRK Pflegeheimes in Bergen Rotensee mit der Pflegestufe I einen Eigenanteil von 512 Euro. In dieser Finanzierung, welche über die Pflegekassen ergänzt wird, sind die Pflege und Betreuung, Unterkunft und Verpflegung sowie ein Investitionskostenanteil enthalten. Des Weiteren deckt der Eigenanteil sogar kulturelle Feste und Ausflüge ab. "Eine Situation, mit der die Betroffenen gut umgehen können.", meint Jürgen Wionsek, zuständiger Geschäftsbereichsleiter beim DRK. Wionsek fügt aber auch hinzu, dass sich für eine höhere Pflegestufe der Eigenanteil weiter erhöht, dieser aber auch bei ungenügender Leistungsfähigkeit über das Sozialamt teilfinanziert werden kann.
Bleibt abzuwarten, was auf die Betroffenen und deren Angehörige in den nächsten Jahren zukommt.
Auf Rügen betreibt das DRK derzeit sechs Pflegeheime mit 386 Plätzen. Davon sind die vier Pflegeheime in Glowe, Bergen, Binz und Gingst neu gebaut bzw. grundlegend rekonstruiert worden. 95% der Heimbewohner kommen von der Insel Rügen oder wurden von ihren Angehörigen wieder nach Rügen geholt. Insgesamt sind die Pflegeheime gut belegt, sodass eine sofortige Aufnahme in nicht jedem Fall möglich ist. In den Häusern wird nach dem Krankheitsbild in kleinen Wohngruppen gepflegt und betreut. Und entgegen derzeit kursierenden Horrorpflegegeschichten, welche in der Boulevardpresse ganze Seiten füllen, kann das Rügener DRK auf Häuser verweisen, die mit Liebe und viel Sachverstand geführt werden.
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| Pflegerin Gesine Breithaupt und Bewohner Bruno Schrank haben immer Zeit für ein Schwätzchen. Erst recht wenn es an einem Tanznachmittag im Pflegeheim ist. |
