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Rügen-Stralsund e. V.

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DRK Sozialstation in Bergen

Zeit zum Klönen muss sein

Gisela Gens ist die dienstälteste Schwester bei der DRK Sozialstation in Bergen. Vor der Wende war sie Gemeindeschwester und half dann aktiv beim Aufbau der Station mit, deren Leiterin sie ist.

Bergen "Krankenschwester wollte ich immer werden. Der Wunsch war einfach da. "Woher dieser kam, daran erinnert sich Gisela Gens nicht mehr so genau. Doch dass sie ihn verwirklicht hat, freut sie noch heute. Mittlerweile ist sie fast 40 Jahre dabei. Begann 1964 eine Lehre im Krankenhaus Bergen, wo sie später auch arbeitete. War dann Gemeindeschwester bei der Poliklinik und half nach der Wende, die Sozialstation des DRK mit aufzubauen. Hier ist sie von Beginn an bis heute als Leiterin tätig und damit dienstälteste Schwester beim DRK.

"14 Mitarbeiter kümmern sich um etwa 200 Patienten in häuslicher Pflege", sagt die Chefin. Und die hat mit der Organisation voll zu tun. "Erst musste ich mich ganz schön umgewöhnen", gibt Gisela Gens zu. "Ich komme ja aus der Praxis" und da sei für sie der Schreibtisch eine Umstellung gewesen. Trotzdem hält sie den Kontakt zu den Patienten, fährt regelmäßig zu Hausbesuchen. "Sonst würde mir auch etwas fehlen", freut sie sich über diesen Teil ihrer Arbeit, der sie auch zu Gerhard Neß nach Sehlen führt.

Er ist einer der Patienten, die von den Schwestern der Sozialstation betreut werden. Und das schon seit 15 Jahren. "Bei ihm steckt der Schlüssel schon immer in der Haustür, wenn wir ankommen", erzählt Gisela Gens. Und Gerhard Neß erklärt: "Dann bleibt mehr Zeit zum Klönen." "Wir sind wie eine große Familie", lobt der 93-Jährige die Arbeit von Gisela Gens und Schwester Sindy, die sich täglich um ihn kümmert. "Die ,Bedienung` ist vorzüglich", fügt er schmunzelnd hinzu.

Und Zeit zum Klönen müsse eben auch sein, erläutert Gisela Gens. "Medikamente verabreichen, pflegerische Tätigkeiten, ärztliche Verordnungen umsetzen sind die eine Seite." Genau so wichtig sei aber das Gespräch mit den Patienten, die individuelle Betreuung. "Darin sehe ich den Vorteil der häuslichen Pflege gegenüber der stationären", sagt die 58-Jährige. Jeder Patient habe seine persönliche Betreuerin, und daher könnten sich engere Bindungen aufbauen.

"Keine einfache Arbeit, aber abwechslungsreich", sagt die von Hiddensee stammende Gisela Gens. Und dort kann sie von der Arbeit auch mal abschalten. "Hobbys bleiben bei der Tätigkeit ein bisschen auf der Strecke." Aber in ihrem Wochenendhaus auf der Nachbarinsel könne sie sich ganz gut erholen. "Dort kennt mich kaum einer. In Bergen kann ich nach all den Jahren kaum unerkannt durch die Straßen gehen."

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