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Rügen-Stralsund e. V.

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Schon Vater wurde 100

DRK gehörte zu den Gratulanten

Marie Bohl aus Bergen feierte gestern ihren 100. Geburtstag. Die Jubilarin verbrachte ihr ganzes Leben auf der Insel Rügen. Betreut wird sie von ihrer Tochter Irmgard Engelbrecht und Schwestern des DRK.

Bergen Großer Bahnhof gestern in der Bergener Hermann-Matern-Straße: Landrätin Kerstin Kassner, Stadtvertretervorsteher Manfred Kendziora, eine Abordnung des Deutschen Roten Kreuzes, Nachbarn. Sie alle waren gekommen, um Marie Bohl zu gratulieren - zu ihrem 100. Geburtstag. "Mit so vielen Leuten habe ich gar nicht gerechnet", freute sich die sichtlich aufgeregte Seniorin über die vielen Gratulanten. Doch bei der Bewirtung der Gäste konnte sie auf Unterstützung zählen. Tochter Irmgard Engelbrecht, die sich auch sonst um die Mutter kümmert, half, ebenso wie Kerstin Kassner. "Ich übernehme mal den Sekt", bot sie ihre Hilfe an, "dann kann ich mal zeigen, was ich gelernt habe", sagte die Landrätin lachend.

Geboren wurde Marie Bohl am 27. April 1906 in Berlin, verbrachte aber ihr ganzes Leben auf der Insel Rügen. In Lancken-Granitz besaßen ihre Eltern ein Häuschen. "Schon mein Vater ist 100 Jahre alt geworden", suchte die Rentnerin nach einer Erklärung für ihr hohes Alter. In Lancken-Granitz kam auch Tochter Irmgard, eines von drei Kindern, zur Welt. Seit 1936 lebte die Familie in Mölln-Medow. "Meine Mutter hat früher im Forst und später in der Küche der Armee in Tilzow gearbeitet", berichtete Irmgard Engelbrecht aus dem Leben der Mutter. "Von Mölln-Medow spricht sie heute noch gern", erzählte sie, "auch wenn das Haus schon kurz vor der Wende verkauft wurde."

Und diese Aussage veranlasste Burkhard Päschke vom Deutschen Roten Kreuz der Jubilarin ein weiteres Geburtstagsgeschenk zu machen. Mit dem Fahrdienst des DRK will er Mutter und Tochter zu einer Fahrt in den Heimatort einladen. "Das bekommen wir auf jeden Fall hin", versprach Burkhard Päschke.

Seit nunmehr sechs Jahren kümmern sich neben Irmgard Engelbrecht auch die Schwestern der DRK-Sozialstation in Bergen-Süd um Marie Bohl, besuchen sie zweimal täglich zum Spritzen. Und für sie war der gestrige Tag ebenfalls etwas besonderes. "Einen 100. Geburtstag konnten wir mit einem unserer Patienten bislang noch nicht feiern", berichteten Gisela Gens, die Leiterin der Station und Schwester Gabi Hadler.
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