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Achtes Vilmschwimmen auf RügenJahresabschluss für die Wasserwacht
Das Inselschwimmen vom Vilm nach Lauterbach auf der Insel Rügen ist für viele Wasserwachten und Rettungsschwimmer in Mecklenburg-Vorpommern der Abschluss der Freiwassersaison. Auch dieses Jahr sicherten wieder sechs Kameradschaften der Wasserwacht den kräfteraubenden Kampf der 264 Schwimmer über die 2,5 Kilometer lange Distanz ab.
Es ist Freitag, 17 Uhr. Auf dem Lauterbacher Hafengelände klappern Zeltgestänge, werden die Bühne aufgebaut, Werbebanner in den Wind gehängt und letzte Absprachen getroffen. Es ist hektisch, aber trotzdem organisiert. Auch wenn dieser Ablauf seit 1999 nun schon zum achten Mal "über die Bühne" geht, ist es doch immer wieder ein enormer Anspruch. Die Aufregung bleibt.
Im Hafen hält man wartend Ausschau nach dem Motorrettungsboot "Atair" der Wasserwacht Ostvorpommern: Es wird nicht kommen, es ist kurzfristig in der Werft. Mittlerweile stehen die drei ersten Zelte für die Schwimmer, und in der Ferne sind drei Rettungsboote auszumachen, die, von Greifswald kommend, Kurs auf den Lauterbacher Hafen nehmen. Sie werden von Thomas Pohlers und Paul Leidig geführt. Auch Thomas Powassorat, aus Rostock, legt soeben an der Kaikante an. Landseitig fahren die Wassergefahrengruppen aus Nordwest-Mecklenburg und Bad Doberan auf. Sie bringen ihre Boote zu Wasser und finden sich am Brückenkopf zur Begrüßung ein. Bei einer Flasche Bier und einer deftigen Bockwurst wird auf das Wasserrettungsjahr zurückgeblickt und für 2007 geplant.
Derweil kriegen Torsten Thiede, der Kreisleiter der Rügener Wasserwacht, und Jörg Schlanert den Kopf nicht ganz frei. Das Wetter! Das ist jedes Jahr die immer wieder bestimmende Frage: Ist der Bodden ruhig genug, um die Distanz gefahrlos zu bewältigen und lockt "Klärchen" möglichst viele Schwimmer und Besucher zu diesem Schwimm- und Volksfest? Rund 20 Prozent der Schwimmer entscheiden sich am Vortag für oder gegen eine Teilnahme an diesem Event. Und das ist bei einem Startergeld von 25 Euro eine nicht zu unterschätzende Größe. Trotzdem: Das Fest lebt nicht von Zahlen, sondern von seinem familiären Flair und kann deshalb seit vielen Jahren auf seine Stammschwimmer zählen.
264 Frauen und Männer sowie 60 Kinder sind bei diesem achten Vilmschwimmen an den Start gegangen. Ein Erfolg, den sich vor allem die Organisatoren der DRK Wasserwacht und der DLRG, der Stadt Putbus und des Tourismus- und Gewerbevereines auf die Fahnen schreiben können.
Was aber wäre dieses Schwimmfest ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr, des THW, der Marine, der Wasserschutzpolizei, die Segler, die DLRG, der Kanuclub Stralsund und die DRK Wasserwachten? Diese kaum zu bewältigende Veranstaltung lebt vornehmlich vom Ehrenamt! Aus diesem Grund fahren auch die Kameraden der befreundeten Wasserwachten aus Ostvorpommern, Bad Doberan, Stralsund, Rostock und Nordwest-Mecklenburg mit dem Versprechen nach Hause: Beim neunten Vilmschwimmen sind wir wieder dabei.
Schnellster Schwimmer über die 2,5 Kilometer war Jan Gräfe aus Rostock mit einer Schwimmzeit von 00:28:10.
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