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Kreisverband
Rügen-Stralsund e. V.

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Ehrenamtler sind die Zugpferde des DRK

Ob Blutspende oder Nachbarschaftshilfe, das Engagement ehrenamtlicher Mitstreiter sorgte 2006 für eine gute Bilanz des Roten Kreuzes.

Bergen 3319 Transfusionseinheiten Blut, das entspricht etwa 1659 Litern des Lebenssaftes, spendeten die Rüganer 2006 beim Deutschen Roten Kreuz. Zusammen mit dem Stralsunder Institut für Transfusionsmedizin hatte das DRK dafür 56 Termine auf der Insel organisiert.

Was Gerhard Konermann, DRK-Geschäftsführer, neben der Spendenbereitschaft der Insulaner hervorhebt, ist die Tatsache, dass ehrenamtliche Helfer des DRK in Organisation und Ablauf der Blutspendetermine insgesamt 760 Stunden ihrer Freizeit steckten. "Vom Engagement der ehrenamtlichen DRK-Mitglieder lebt unsere Arbeit hier", betont er.

4000 Mitglieder zählt das Rote Kreuz auf Rügen. "Etwa 280 davon gehören zum aktiven Kern", schätzt Konermann. Sie bringen Leben in Ortsvereine, helfen beim ambulanten Hospiz, der Nachbarschaftshilfe sowie der Wasserwacht und sorgen dafür, dass beispielsweise der Sanitätszug seine Aufgaben erfüllen kann. Mitglieder dieses Zuges sorgten im September 2006 für Freude bei ihren Mitstreitern, als sie beim Landeswettbewerb der Bereitschaften den Sieg holten.

Solche Erfolge freuen den Geschäftsführer. Wenngleich Gerhard Konermann auch die Kehrseite der Medaille kennt: "Die Fluktuation im Sanitätszug macht uns Sorgen." Junge Mitglieder verlassen den Zug oft, weil sie der Arbeit hinterherziehen. "Die Probleme der Insel wie Arbeitslosigkeit und Abwanderung gehen am DRK nicht spurlos vorbei", sagt er.

Neben dem Ehrenamt stützt sich der DRK-Kreisverband auch auf bis zu vier Geschäftsfelder - vom Rettungsdienst über die Behindertenhilfe bis hin zur Familien- und Seniorenbetreuung und der Pflege. Letztere nimmt in der Arbeit des Roten Kreuzes auf Rügen einen wichtigen Platz ein. Immerhin wurden 2006 etwa 50 Prozent des Gesamtumsatzes von 23,7 Millionen Euro in den sechs Pflegeheimen und vier Sozialstationen realisiert. "In diesem Bereich konzentrierten wir uns 2006 deshalb verstärkt auf die Qualitätssicherung", betont Konermann. Wurde 2005 mit dem Pflegeheim in Glowe noch eine Investition über 3 Millionen Euro abgeschlossen, konzentrierten sich die Ausgaben 2006 mit etwa 1,3 Millionen Euro auf den Schwerpunkt Instandhaltung. "Geld, das vor allem in Betriebe auf der Insel fließt", weist Konermann auf die wirtschaftliche Bedeutung der DRK-Tätigkeit für Rügen hin.

Über 386 Heimpflegeplätze verfügt das Rote Kreuz auf der Insel. Zusammen mit Angeboten von Arbeiterwohlfahrt und Diakonie ist für Konermann der Bedarf an stationärer Pflege in großen Einheiten abgedeckt. Für ihn geht der Trend hin zu kleinen Einheiten, die noch einen Schritt über das betreute Wohnen hinaus gehen. Dafür will er gemeinsam mit der Hochschule Neubrandenburg ein Konzept entwickeln lassen. Allerdings sieht Konermann da noch ein paar Unwägbarkeiten. "Bevor wir an die neue Aufgabe gehen, muss erstmal der Gesetzgeber vorgeben, wo´s langgehen soll", sagt er und verweist auf das Hickhack zur Gesundheitsreform.

JÖRG MATTERN
DRK - Rügen Archiv