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Noch mehr Kindern unbürokratisch helfenIm September startete das DRK mit 15 000 Euro eine Hilfsaktion für arme Kinder der Insel. Gestern wurde eine erste Bilanz gezogen. Wie lässt sich eine gute Aktion noch besser machen? Wie können Spenden schneller Kinder erreichen, die sie benötigen? Über diese Fragen wurde gestern beim Deutschen Roten Kreuz in Bergen diskutiert.
2012 Euro hat das DRK Rügen seit dem Start seiner Hilfsaktion für arme Kinder der Insel im September bislang für Vorhaben verplant. Wie DRK-Sprecher Burkhard Päschke in einer ersten Bilanz vor Vertretern von freien Trägern der Jugendhilfe, dem Jugendamt und der Arge erklärte, wurden 518 Euro aus dem Spendentopf bereits in konkrete Hilfen gesteckt. "Geld, für das Lernmittel gekauft, zwei Jungen die Mitgliedschaft im Sportverein und einem Mädchen heilpädagogisches Reiten ermöglicht wurde", so Päschke.
Sein Anliegen an die Runde: "Wie erreichen wir möglichst unkompliziert und ohne bürokratischen Aufwand möglichst viele Kinder?" Karin Cimander vom Kinder-, Jugend- und Familienhilfeverein findet vor allem gut, dass das DRK sich bei der Beurteilung der Bedürftigkeit auf das Urteil der Fachleute in den Jugendhilfevereinen stützt. Sie will aber mit der Hilfe auch Kinder und Familien außerhalb der Betreuung durch die Vereine erreichen. Deshalb will sie ebenso wie Kathrin Lück vom Kreisdiakonischen Werk auf weitere, sozial benachteiligte Familien zuzugehen. Kathrin Lück will dazu das Gespräch mit Lehrern suchen, die Problemfälle in ihren Klassen kennen. Den Gedanken griff Burkhard Päschke gerne auf. Das DRK will künftig nicht nur über die Jugendhilfevereine, sondern auch in Zusammenarbeit mit Schulen auf seine Spendenaktion hinweisen.
Mit im Boot sitzt da auch die Arge. In enger Abstimmung mit dem DRK möchte Michael Thieme Grenzfälle vermeiden, die dazu führen könnten, dass den Betroffenen mögliche Spenden anschließend bei der Arge nach den gesetzlichen Bestimmung vom Regelsatz wieder abgezogen werden müssen. DRK-Geschäftsführer Gerhard Konermann forderte in diesem Zusammenhang: "Im Grenzfall sollten wir uns immer für das Kind entscheiden." Das DRK hatte im September 15 000 Euro aus eigenen Spendenmitteln bereitgestellt, um armen Kinder der Insel gezielt zu helfen, aber auch, wie Konermann gestern noch einmal betonte: "Ein Signal an die Politik zu richten, was für Probleme es hier gibt." Im Oktober hatte die Sparkasse Rügen das Anliegen aufgegriffen und den Spendentopf mit weiteren 10 000 Euro angefüllt.
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