Archiv 2008 << zurück
DRK hat knapp 800 ArbeitnehmerSylvana Hauser arbeitet in der Werkstatt für behinderte Menschen. Gemeinsam mit Sindy Engelbrecht und Kathrin Münss tütet sie Flyer für den IFA Ferienpark Binz ein. "Die Briefe werden an ehemalige Gäste verschickt. 4000 Stück umfasst der Auftrag", erklärt Thomas Lück, Leiter des Lettershops. Ein Betreuer ist in der Regel für zwölf behinderte Menschen zuständig. Der IFA Ferienpark ist einer von vielen Auftraggebern, mit denen die Werkstatt für behinderte Menschen zusammenarbeitet. In den beiden Werkstätten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bergen sind 192 Menschen mit Behinderung tätig. Es gibt unter anderem eine Tischlerei, eine Schlosserei und eine Näherei. Einige Räume weiter verpacken behinderte Menschen Plastikbesteck zusammen mit einer Serviette in einer Plastiktüte. "Nicht jeder Behinderte hier bei uns ist in der Lage, komplexere Arbeiten an Maschinen zu verrichten. Aber solche leichten Verpackungsarbeiten können die meisten ausführen", verdeutlicht Produktionsleiter Gernot Rindfleisch. "Den Auftrag hat uns die Behindertenwerkstatt Stralsund abgegeben, mit der wir sehr eng zusammenarbeiten." Die Werkstatt für Behinderte ist nur eines der vielseitigen Betätigungsfelder des DRK auf Rügen. Der Kreisverband unterhält auf der Insel sechs Pflegeheime, vier Sozialstationen, fünf Kindertagesstätten, sieben Rettungswachen sowie mehrere Einrichtungen für "Betreutes Wohnen", die Schule für individuelle Lebensbewältigung in Patzig sowie mehrere Bildungsangebote.
Insgesamt beschäftigt das DRK auf Rügen 799 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeittätigkeit. Damit ist das humanitäre Hilfswerk der größte Arbeitgeber auf der Insel. Mit diesem Hinweis hat DRK-Sprecher Burkhard Päschke auf die OZ-Umfrage zu den größten Arbeitgebern auf der Insel reagiert (Montagsausgabe). In den vergangenen fünf Jahren wurden 24 Jugendliche vom DRK ausgebildet. Zehn von ihnen wurden übernommen. Trotz der Sparmaßnahmen der Sozialleistungsträger und gestiegener finanzieller Belastungen der Patienten und Kunden habe es in den vergangenen Jahren keine betriebsbedingten Kündigungen gegeben, sagte Päschke. Hinzu komme der Einsatz von etwa 230 ehrenamtlich tätigen Menschen, die sich gegenwärtig an der Kampagne "Eines für Alle - wir können nicht anders" beteiligen. Gegenwärtig hat der DRK-Kreisverband rund 3500 Mitglieder. Am Gesamtumsatz des Vereins ist der Pflegebereich mit 51 Prozent beteiligt, gefolgt von der Behindertenhilfe mit 21 Prozent.
R. SOMMER / K. DEGRASSI
|
| Bild: DRK |