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Ostsee Zeitung, 15.05.2009Rotes Kreuz am Strelasund unter Rügens Führung
Rügen/Stralsund. Die Kreisverbände Stralsund und Rügen des Deutschen Roten Kreuzes rücken näher zusammen. Seit 1. Mai gibt es eine gemeinsame Geschäftsleitung mit Gerhard Konermann an der Spitze. Das bestätigte auf Anfrage der OZ der Stralsunder Kreisvorsitzende Dr. Klaus Götz. Gerüchte über eine Insolvenz am Sund wies er aber zurück. Götz sagte: „Wir sind klein und wirtschaftlich nicht sehr stark, Rügen ist groß und stark.“ Tatsächlich zählt der Kreisverband auf der Insel bei knapp 70 000 Einwohnern rund 3400 Mitglieder. Das sind mehr als dreimal so viele wie in der Hansestadt mit ihren etwa 57 000 Einwohnern. Grund für den großen Unterschied könnte die Entwicklung nach der Wende sein, als deutschlandweit agierende Sozialverbände eher die Stadt als den ländlichen Raum für ihre Betätigung ins Auge fassten. Hinzu kommt, dass zur Kreisgebietsreform Anfang der 90er-Jahre der Stralsunder Verband, zu dem auch der Altkreis gehörte, gespalten wurde.
Als eigentlichen Grund für die jetzt eingegangene Kooperation mit Rügen nannte Götz die bevorstehende Kreisgebietsreform, in deren Folge ohnehin Zusammenschlüsse bevorstünden. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, bis Ende des Jahres alles zu testen“, sagte er. Denn die Vereinbarung der Kreisverbände ist vorerst bis 31. Dezember 2009 befristet. „Wie es dann weitergeht, werden wir sehen.“ Letztendlich gehe es darum, sich fit zu machen für die Zukunft.
Das bedeutet vor allem, dass es nur noch eine gemeinsame Geschäftsführung gibt. Sie wird geleitet von Gerhard Konermann. Stralsunds ehemalige Geschäftsführerin Dagmar Wegner ist jetzt Geschäftsstellenleiterin. Die Kreisverbände bleiben vorerst noch selbstständig.
J.-P. WOLDT