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Rügen-Stralsund e. V.

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Ostsee-Zeitung, 24.12.2009

Herzliches Dankeschön an alle Leser für 18 000 Euro „Der Bedarf wird immer größer“

Ein tolles Geschenk der Leser: Kinder aus bedürftigen Familien werden für Nachhilfeunterricht oder Schwimmtraining unterstützt.

Rügen. Jubelstimmung beim Deutschen Roten Kreuz und bei vielen Familien der Insel. 18 000 Euro sind bei der OZ-Weihnachtsaktion für Kinder aus bedürftigen Familien zusammen gekommen. „Das ist ein toller Betrag“, freut sich Gerhard Konermann, Geschäftsführer des DRK auf Rügen, „der Bedarf auf der Insel wird immer größer.“

14 609,78 Euro haben Leser bis gestern Mittag auf das Spendenkonto „Helfen bringt Freude“ überwiesen.

„Wir runden den Betrag auf 18 000 Euro auf“, sagte kurzerhand Herbert Oster-moor, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rügen. Die Sparkasse ist langjähriger Partner der Weihnachtsaktion und Unterstützer des DRK-Hilfsfonds.

„Viel zu oft versuchen wir nur die großen Dinge zu regeln und vergessen die kleinen Dinge vor Ort. Der DRK-Hilfsfonds greift genau an der richtigen Stelle an. Denn es wird in die Bildung und in die Zukunft unserer Kinder investiert“, so Ostermoor.

DRK Rügen Erste Hilfe 14 609,78 Euro haben OZ-Leser bis gestern Mittag für die OZ-Weihnachtsaktion gespendet. Die Sparkasse Rügen rundet den Betragmit großzügigen 3390,22 Euro auf. Jubelstimmung herrschte beim DRK-Geschäftsführer Gerhard Konermann (l.), als Herbert Ostermoor, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rügen (r.) und Klaus Groß (Mitte) ihm über 18 000 Euro überreichten. Foto:K. Degrassi

„Das Geld geht wirklich zu 100 Prozent an die Bedürftigen. Die Sozialarbeiter, die die finanzielle Lage der Familien vor Ort prüfen und das DRK machen ihre Arbeit ehrenamtlich. Wir brauchen keinen Cent Verwaltungskosten“, betont Gerhard Konermann.

Mehr als 1000 Kinder wurden seit Gründung des Hilfsfonds im September 2007 unterstützt. Zum Beispiel können Lisa Haß (8) aus Bergen und Marcus Wiek (11) aus Altenkirchen zum Nachhilfeunterricht gehen, weil das DRK einen Großteil der Kosten zahlt. Lara Möller (11) ist mit ihrer Klasse auf eine ildungsfahrt nach Schwerin gefahren – das war nur möglich, weil sich der Wohlfahrtsverband an den Kosten beteiligt hat. Und ohne die Hilfe aus dem Fonds und somit aus den Spendengeldern der OZ-Leser hätte Fabian (5) nie am Schwimmunterricht teilnehmen können.

Bis Oktober 2009 wurden knapp 72 000 Euro für den Fonds gesammelt. Die OZ-Leser haben bereits bei den Weihnachtsaktionen der beiden Vorjahre kräftig an der Summe mitgesammelt. Der größte Teil der Mittel wurde bereits ausgegeben. „Das Geld reicht gerade noch für drei Monate“, sagte Burkhard Päschke, Schatzmeister des Fonds, Ende November zum Start der Weihnachtsaktion.

Die 18 000 Euro der OZ-Leser werden in etwa für weitere neun Monate reichen, damit Kinder wie Lisa zur Nachhilfe gehen können. Besonders berührt hat die Rügener Leser in diesem Jahr das Schicksal von Enrico Holz. Die Frau des 37-Jährigen aus Neparmitz war im Sommer gestorben. Jetzt muss er den Tod seiner Ehefrau verwinden, die ihrem Krebsleiden erlag, gleichzeitig für die sechs Kinder sorgen und den riesigen Schuldenberg, auf dem die Familie sitzt, bewältigen. Auch Holger Kliewe ließ das Schicksal nicht unberührt. Er lädt die Familie zu sich auf den Erlebnisbauernhof in Mursewiek ein, will den Kindern neben Kaffee und Kuchen auch Ponyreiten und Traktorfahren sponsern.

Ein OZ-Leser aus Baabe hat sich sogar bereit erklärt, der Familie ein gemeinsames Weihnachtsfest zu ermöglichen. Problem ist, das nur zwei der sechs Kinder derzeit bei Enrico Holz in Neparmitz wohnen. Die jüngste Tochter ist momentan bei seiner Schwägerin in Groß Mohrdorf, die drei mittleren Kinder bei der Schwester in Kummerow. Der größte Wunsch von Enrico Holz ist es, Weihnachten mitall seinen Kindern gemeinsam feiern zu können.

Weil weder er noch seine Angehörigen ein Auto haben, das Geld für Bus und Bahn fehlt, war der Kummer groß. Als ein Rügener in der OZ davon las, bat er sofort an, die Familie zu fahren. Morgen nun wird er Enrico Holz und die beiden Kinder einsammeln, die Tochter aus Groß Mohrdorf abholen und nach Kummerow bringen, wo die anderen drei Kinder schon warten werden.

Von KATHARINA DEGRASSI

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Die häufigste Form der finanziellen Unterstützung ist die für Nachhilfeunterricht. Von den 85 Euro monatlich müssen die
Familien in der Regel 20 Euro Eigenanteil bezahlen. Beim Memory-Training in Bergen übt Brunhilde Puchert mit
Marcus Wiek (11) und Lisa Haß (8).
Fotos(3): KAT
Besonders viel Mitgefühl haben die Rügener mit dem Schicksal von Enrico Holz. Der 37-Jährige hat im Sommer seine Frau verloren, muss jetzt alleine für die sechs
Kinder sorgen, hat jedoch einen Haufen Schulden.
Foto: A.M.
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Heike Fetting (41) mit ihren drei Kindern
(v. l.) Kay (14), Fabian (5) und Dana (19).
Als Dana vor einem Jahr mit der Berufs-ausbildung anfing, hat der DRK-Hilfsfonds
die Kosten für die Kochuniform und die Schulmaterialien übernommen. Für
Fabian wird der Schwimmunterricht bezahlt.
Lara Möller geht in die 5. Klasse an der Regionalen Schule am Grünen Berg in Bergen. Mama Alexandra Möller (34) macht eine Umschulung. Weil das Geld knapp ist, hat der DRK-Hilfsfonds die Kosten für die
Bildungsfahrt von Lara in die Nähe von Schwerin übernommen.