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Rügen-Stralsund e. V.

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Ostsee-Zeitung, 22.04.2010

Kurz vor der Badesaison fehlen 600 Retter in MV

DRK Rügen
Ein Rettungsschwimmer sorgt für Sicherheit am Strand. Allerdings fehlen kurz vor der Badesaison noch 600 Retter in MV. Foto: OZ

In diesem Sommer sind DRK und DLRG an 111 Stränden Mecklenburg-Vorpommerns präsent – mit mehr als 2400 Helfern. Noch sind zahlreiche Stellen unbesetzt.

Stralsund (OZ) - Zehn Tage vor dem offiziellen Start der diesjährigen Badesaison am 1. Mai werden auf den Wachtürmen an Küste und Binnenseen noch etwa 600 Rettungsschwimmer gesucht. Vor allem in der Vorsaison bis Ende Juni sind bislang viele Stellen noch nicht besetzt, wie eine OZ-Umfrage ergab. Während für die Hauptsaison viele Bewerbungen schon nicht mehr berücksichtigt werden könnten, fehlten für die nächsten zwei Monate in MV noch etwa 300 Rettungsschwimmer, sagte Peter Siernam, Leiter der Zentralen Bewerbungs- und Koordinierungsstelle Küste der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bad Nenndorf (Niedersachsen). Nach Abgaben seines Kollegen Thomas Powasserat von der DRK-Wasserwacht konnten auch hier bislang erst etwa drei Viertel der mehr als 1200 Wasserwacht-Stellen besetzt werden. Besonders an Seen würden noch etwa 300 Kräfte gesucht.

Insgesamt stellen beide Träger in diesem Sommer über 2400 freiwillige Helfer für den Wachdienst an 111 Einsatzorten bereit. Während die DLRG an 30 Ostseestränden und zwölf Binnenseen präsent sein wird, sorgen Rettungsschwimmer der Wasserwacht an 13 Küstenorten und 68 Badestellen im Hinterland für einen bewachten Badebetrieb. Im Durchschnitt sind damit pro Tag mehr als 700 Rettungsschwimmer im Dienst. Ihr mit Aufwandsentschädigungen zwischen 5 und 20 Euro pro Tag vergüteter Einsatz dauert meist zwei Wochen.

In den vergangenen Jahren seien die Stationen mit modernster Technik ausgestattet worden, sagte Siernam. „Wir verfügen an den Küsten über leistungsstarke Boote, zwölf automatische externe Defibrillatoren und mehrere Quads“, sagt Siernam. „Die deutschen Küsten sind damit die derzeit sichersten der Welt.“ Auch die Wasserwacht rüstete mit medizinischen High-Tech- Geräten, Booten und Funktechnik auf. Defizite gibt es noch in den Landkreisen Parchim, Ludwigslust sowie an der Seenplatte. Während Ausstattung, Unterkunft und Verpflegung vor allem in den Seebädern an der Küste durch die Erhebung von Kurtaxen abgesichert würden, sei in mehreren Kommunen im Hinterland die Finanzierung oft unzureichend gegeben, sagte Powasserat. Dort fehlten noch immer gesetzliche Regelungen. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei ertranken 2009 vor den deutschen Nord- und Ostseeküsten 16 Menschen.

RALPH SOMMER