Kreisverband
Rügen-Stralsund e. V.
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DRK, 22.07.2010Gut versorgt im Alter
Kurz vor neun Uhr öffnet sich die Tür von Otto Plath im DRK-Pflegeheim Bergen-Rotensee. Heidemarie Wendland und Anne Zobler gehen vorsichtig hinein, um den Pflegebedürftigen nicht zu erschrecken. Die Heimleiterin und die stellvertretende Geschäftsbereichsleiterin begrüßen Tochter Irene Heller. Mit einem großen Sonnenblumenstrauß in der Hand gehen die Frauen auf ihren Vater zu. Es ist sein 103. Geburtstag. Die beiden gratulieren und drücken ihn herzlich. Der gebürtige Kückener (Kreis Stolp/Hinterpommern) strahlt über das ganze Gesicht, seine Augen leuchten. "Vor zwei Jahren ist er noch gelaufen, hat sich alleine gewaschen und versorgt", erinnert sich Irene Heller. "Plötzlich war er der Meinung, dass er alt genug ist und sich ins Bett legen kann", kann Heidemarie Wendland hinzufügen. Nach und nach kommen Pflegefachkräfte und Heimbewohner ins Zimmer, um Otto Plath zu Gratulieren. Das "Pommernlied" erklingt. Der Rentner ist glücklich. Alle 12 Anwesenden singen mit.
Jeden Tag schaut Irene Heller nach ihrem Vater. Die gelernte Krankenschwester freut sich, ihn so gut untergebracht zu wissen. "Hier wird er sehr gut betreut", ist sie glücklich. Sein Zimmer ist hell und mit einigen eignen Möbelstücken eingerichtet. Auf dem Tisch stehen frische Blumen. Wenn der Schuh drückt, ist das Pflegepersonal sofort zur Stelle. Und wer mag, kann an einem täglichen Beschäftigungsangebot teilnehmen. Vor 20 Jahren hat Otto Plath seine Wohnung gegen ein Einzelzimmer im Pflegeheim eingetauscht. Das war in dem Jahr als Heidemarie Wendland die Heimleitung übernommen hat. Damals wurden die Pflegebedürftigen noch im heutigen Landratsamt in der Störtebekerstraße betreut. 2001 erfolgte der Umzug in das neu errichtete Gebäude in der Ruschvitzstraße 37.
108 Bewohner zwischen 55 und 103 Jahren haben heute hier ihr Zuhause und werden rund um die Uhr gepflegt. Wenige Meter von der Einrichtung entfernt, befinden sich zwei barrierefreie und behindertengerechte Häuser mit je 15 Wohnungen, die ebenfalls zum DRK gehören. Auf professionelle Betreuung brauchen die Bewohner keinesfalls zu verzichten. Mieter können beispielsweise eine Mittagsversorgung in Anspruch nehmen oder Gemeinschaftseinrichtungen im Pflegeheim nutzen. Besonders stolz ist Heimleiterin Wendland über die kürzlich erworbene Auszeichnung. Eine Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen im Heim hat ergeben, dass im Haus akurat gearbeitet wird. Geprüft wurde der gesamte Heimablauf, insbesondere die Pflege und Betreuung. "Die gute Pflege ist sicher ein Grund, warum Otto Plath 103 Jahre alt geworden ist. Nicht nur durch das Heimpersonal", schätzt Irene Heller, "sondern auch durch den sehr starken Familienzusammenhalt."
Das Roten Kreuz betreibt auf Rügen sechs Pflegeheime, ein Service Wohnen, eine Tagesstätte und vier Sozialstationen. 600 Patienten in der ambulanten Pflege und 380 Bewohner in den DRK Pflegeheime können sich darauf verlassen, gut betreut zu werden.
Bilder und Text: DRK