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Kreisverband
Rügen-Stralsund e. V.

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05.11.2010, OstseeZeitung

DRK ehrte fleißige Blutspender – überwiegend Männer

Bergen. Rügens Blutspende-Könige sind in diesem Jahr zwei Männer. Herwart Brüsch aus Bergen und Fred Klinkenberg aus Garz wurden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) jetzt für 100-maliges Blutspenden geehrt. Mit ihnen verzeichneten weitere 66 Spender auf der Insel „Rekorde“. 39 Männer und Frauen haben bereits 25 Mal Blut gespendet, 14 konnten ihre 50. Spende verzeichnen und zwölf waren bereits zum 75. Mal zum Blutabzapfen. Die Jubiläums-Spender, überwiegend Männer, erhielten eine Urkunde, Blumen und ein kleines Anerkennungsgeschenk. Gedankt wurde bei einer Feier im Parkhotel auch den vielen unermüdlichen und ehrenamtlich wirkenden Helfern, die die Blutspendetermine auf Rügen organisieren und absichern.

„Die Bedeutung des Gutes Blut, das sie geben, ist enorm“, sagte der Amtsarzt der Insel, Jörg Heusler. Humorvoll fügte er hinzu, dass er wisse, wovon er rede: „Blutspenden ist nicht selbstverständlich, ich selbst habe es versucht und bin leider weggeklappt.“ Den „100-Maligen“ ist das noch nicht passiert. Beide Männer sind 57 Jahre alt und Blutspender aus Überzeugung. Klinkenberg: „Ich tue das, um anderen Menschen zu helfen.“ Bis heute, vier Mal im Jahr. Bislang hat der Garzer nicht einen Termin ausgelassen. Die ganze Familie macht inzwischen mit. Zuhause stapeln sich Urkunden und Medaillen für den engagierten Einsatz im Namen der Lebensrettung. Sein nächstes Ziel: Die Marke 125. Spenden darf man bis zum 68. Lebensjahr.

Auch Herwart Brüsch ist Blutspender aus Passion. Angefangen hat er schon vor knapp 40 Jahren. Der ehemalige Dachdecker hat allerdings nicht immer vier Mal im Jahr gespendet, weil er zu DDR-Zeiten häufig beruflich unterwegs war, sonst hätte er bis heute 156 Mal gespendet. Was Brüsch und Klinkenberg auch gefällt, ist die gemeinsame Sache mit anderen Blutspendern. „Man kennt sich, man isst nach dem Spenden miteinander, das ist wie eine große Familie“, erzählte Brüsch. Das DRK verzeichnete im ersten Halbjahr knapp 650 Liter Blut von 1299 Spendern, im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum knapp 300 Spender mehr. „Das liegt an der Grippewelle in diesem Frühjahr“, erklärte MarinaGielow vom DRK-Kreisverband. Auch andere Faktoren beeinflussen das Spendenaufkommen negativ: Altersstruktur und Abwanderung. Stolz können die Inselbewohner dennoch sein: „Rügen versorgt teilweise das Festland mit, ein Viertel der Blutspenden auf der Insel werden hier nicht gebraucht“, erklärt Hartmut Schuster, ärztlicher Leiter von der Blutspendezentrale MV, Region Stralsund. Dennoch würden dringend jüngere Leute gebraucht, die mit ihrem Blut helfen, Leben zu retten. „Es ist zwar nicht fünf vor zwölf, aber dreiviertel zwölf.“

LENA ROOSEN

Die Rekord-Blutspender Herwart Brüsch (li.) und Fred Klinkenberg nehmen ihre Auszeichnungen entgegen. DRK-Geschäftsführer Gerhard Konermann (re.) gratuliert.
Die Rekord-Blutspender Herwart Brüsch (li.) und Fred Klinkenberg
nehmen ihre Auszeichnungen entgegen. DRK-Geschäftsführer
Gerhard Konermann (re.) gratuliert. Foto: Lena Roosen