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Kreisverband
Rügen-Stralsund e. V.

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08.12.2010, OstseeZeitung

Ehrenamtlicher Sanitätszug hat neuen Chef
130 sogenannte Absicherungen standen allein in diesem Jahr im Kalender. Neuer Zugführer will den drei Gruppenführern mehr Verantwortung übertragen.


"Eine gute Basis ist geschaffen worden, auf der weiter aufgebaut werden kann.“
Dirk Mai, Chef des Sanitätszuges
Bergen - Der ehrenamtliche DRK-Sanitätszug der Kreisbereitschaftsleitung Rügen hat einen neuen Zugführer: Dirk Mai. Der 36-Jährige wurde in dieses Ehrenamt berufen und löst Mario Muhs ab. Bei seinem Vorgänger und dem Stellvertreter Rainer Scheel möchte er sich besonders bedanken. „Ihnen ist es gelungen, eine gute Basis zu schaffen, auf der weiter aufgebaut werden kann“, so Rettungsassistent Dirk Mai.

Mit seinen drei Gruppen zu je acht bis neun Mitgliedern im Alter zwischen 18 und 36 Jahren sichert der Sanitätszug nicht nur Großveranstaltungen wie die Störtebeker-Festspiele oder Hafen- und Promenadenfeste ab. Sie sind auch vor Ort, wenn es um das Vilmschwimmen, den Rügenbrückenlauf oder andere Wettkämpfe auf der Insel geht. 130 sogenannte Absicherungen stehen allein für dieses Jahr im Kalender.

Zum Einsatz kommen die gut ausgebildeten Ehrenamtler auch in Katastrophenfällen. Dann handeln sie im Auftrag des Landkreises – wie im Sommer nach dem schweren Busunglück bei Lancken-Granitz. Auch Dirk Mai war an jenem Tag im Einsatz. „Wir haben uns vor allem um die Kinder gekümmert und ihnen eine Übernachtungsmöglichkeit geschaffen, weil sie unter Schock standen und nicht gleich weiterreisen konnten.“

Sein lehrreichster Einsatz sei eine Übung im Falle eines Unglücks am Bergener Bahnhof gewesen. Das war 2006, als der Sanitätszug zusammen mit dem Technischen Hilfswerk, der Feuerwehr und den Johannitern diese komplexe Aufgabe zu lösen hatte. „Die Zusammenarbeit, das war wie bei einem Getriebe, in dem die Zahnräder ineinander greifen.“

Warum er seine Freizeit für die ehrenamtliche Arbeit „opfert“? „Für mich ist das kein Opfer. Mir macht es Spaß, anderen zu helfen, eine wichtige und sinnvolle Aufgabe. Außerdem kann ich nicht still sitzen und nichts tun.“ Auch seine Frau Christina arbeitet im Sanitätszug mit. Wenn es nicht anders geht, sind die beiden Kinder dabei. „Christina unterstützt mich sehr, hat großes Verständnis. Ich bin einfach stolz auf sie“, sagt Rettungsassistent Mai, der aus dem thüringischen Gera stammt und der Liebe wegen nach Rügen gezogen ist.

Der frisch gebackene Zugführer will seinen Gruppenführern mehr Verantwortung übertragen und die Teambildung fördern. Das hat er sich vorgenommen. Wünsche hat er auch. Aber die sind ganz privater Natur: „Alt werden mit Christina und den Kindern.“

Holger Vonberg