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Rügen-Stralsund e. V.

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02.06.2012, OstseeZeitung
Notarzt steht nun rund um die Uhr für Mönchgut bereit

Pilotprojekt bis 30. September gestern in Rettungswache Baabe gestartet. Landkreis prüft nach Testphase, ob Stützpunkt weiter bestehen bleibt.

Von Gerit Herold

Andreas Bachmann, Vorsitzender DRK Rügen, JensWitschel, stellv. Geschäftsführer DRK, Dieter Mathis, Amtsvorsteher Amt Mönchgut-Granitz, Notarzt Akram Nassan, Dr. Knut Müller, ärztlicher Leiter DRK-Rettungsdienst und Vize-Landrat Lothar Großklaus beim Start des Pilotprojektes in Baabe
Andreas Bachmann, Vorsitzender DRK Rügen, JensWitschel, stellv. Geschäftsführer DRK, Dieter Mathis, Amtsvorsteher Amt Mönchgut-Granitz, Notarzt Akram Nassan, Dr. Knut Müller, ärztlicher Leiter DRK-Rettungsdienst und Vize-Landrat Lothar Großklaus (v.l.n.r.) beim Start des Pilotprojektes in Baabe. Foto: gh

Baabe – Um 8 Uhr hat Akram Nassan gestern seinen Dienst angetreten. Er ist der erste Notarzt, der im neuen Notarztstützpunkt auf Zeit in der Baaber Rettungswache zur Verfügung steht. Er und 19 Kollegen sorgen vom 1. Juni bis zum 30. September dafür, dass für die Halbinsel Mönchgut 24 Stunden ein Notarzt einsatzbereit ist. Mit diesem gestern gestarteten Pilotprojekt auf Initiative des DRK Rettungsdienstes und der Unterstützung des Landkreis Vorpommern-Rügen sowie der Kostenträger soll der Rettungsdienst in der Tourismusregion noch effektiver gestaltet werden. Der Einsatzbereich geht von Serams über Binz bis Klein Zicker. Ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) und ein geländetauglicher VW-Touareg stehen mit einem Rettungsassistenten in Baabe bereit.

Dort zeigen sich wie an kaum einem anderen Ort der Insel Rügens Verkehrsprobleme in der Hochsaison so krass.Wenn sich die Blechlawine täglich über die Bundesstraße 196 am Tor nach Mönchgut schiebt, sind Geduld und Zeit bei den Autofahrern gefragt. Vor allem letzteres haben Notärzte in der Regel nicht. Wenn Menschenleben in Gefahr sind, zählt jede Minute. Laut Landesrettungsgesetz beträgt die Hilfefrist zehn Minuten. Das klappt im Winter, aber im Sommer wird es eng. "Auf Mönchgut ist das nicht immer möglich, haben wir leider erfahren", so Andreas Bachmann, Vorsitzender des DRK-KreisverbandesRügen, gestern zur Eröffnung des Notarztstützpunktes. Der öffentliche Rettungsdienst auf Rügen und Hiddensee wird durch das DRK und die Johanniter Unfallhilfe gestellt. Für Dieter Mathis, Bürgermeister von Baabe und Amtsvorsteher des Amtes Mönchgut-Granitz ist der neue Notarztstützungpunkt der zweite richtige Schritt. 1993 hatte man die Einrichtung der Rettungswache im Ort erkämpft. "Damals konnte sich keiner vorstellen, dass wir im Amtsbereich einmal 24 000 Betten haben. Was nicht mit gewachsen ist, ist aber das Straßennetz. Ich hoffe, dass es nicht beim Pilotprojekt bleibt. Zum Urlaub gehört auch Sicherheit."

Nach der Testphase werde neu verhandelt, ob die Notarztstation in Baabe weitergeführt wird, betonte Lothar Großklaus, 1. Stellvertreter des Landrats, bei der gestrigen Eröffnung. Der Rettungsdienst auf Rügen sowie in ganz Deutschland sei einmalig, unterstrich Dr. Knut Müller, ärztlicher Leiter des DRK-Rettungsdienstes. "Wir fahren auf hohem Niveau."


Top ausgestattet

Der Rettungsdienst auf der Insel Rügen zählt in Mecklenburg-Vorpommern zu den modernsten. Mit insgesamt acht Rettungswachen und 17 Einsatzfahrzeugen wird die Einsatzbereitschaft auf Rügen und Hiddensee durch das Deutsche Rote Kreuz und und die Johanniter Unfallhilfe abgesichert. Es gibt bisher Notarztstützpunkte in Bergen und Sassnitz. Die Hilfefrist beträgt zehn Minuten.