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Rügen-Stralsund e. V.

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08.08.2012, OstseeZeitung

Olympia in Lauterbach: Auf DRK-Heim turnen Handwerker

Kreisverband des Roten Kreuzes feiert Richtfest auf Großbaustelle. Neue Wohnanlage mit 68 Betten für pflegebedürftige Insulaner wird im April 2013 fertiggestellt.

Von Udo Burwitz

Haltungsnote glatte 10: Zimmermann Dirk Berkholz musste gestern turnerische Höchstleistungen vollbringen, um die riesigen Dachträger auf dem Rohbau der neuen Wohnanlage des DRK in Lauterbach in die richtige Position zu dirigieren.
Haltungsnote glatte 10: Zimmermann Dirk Berkholz musste gestern turnerische Höchstleistungen vollbringen, um die riesigen Dachträger auf dem Rohbau der neuen Wohnanlage des DRK in Lauterbach in die richtige Position zu dirigieren.

Neue Wohnanlage mit 68 Betten für pflegebedürftige Insulaner wird im April 2013 fertiggestellt.
Fotos (2): Udo Burwitz

Lauterbach –"Noch ein Stück nach rechts", ruft Dirk Berkholz dem Kranführer Thomas Schwarz zu. Flink wie ein Wiesel turnt er über den gerade mal 20 Zentimeter breiten, dafür aber mehrere Meter langen Dachträger. Zimmermann Berkholz macht Marcel Nguyen Konkurrenz, der bei den Olympischen Spielen in London überraschend Silber im Mehrkampf beim Turnen für Deutschland holte. Schade nur, dass der Schwebebalken keine Männerdisziplin ist. Auf der Großbaustelle des DRK in Lauterbach geht es olympisch zu. Dirk Berkholz glänzt beim Balanceakt auf dem Dach. "Wir liegen mit unserer Großinvestition voll im Zeitplan, konnten zu Wochenbeginn schon Richtfest an unserer neuen Wohnanlage für pflegebedürftige Menschen feiern", zollt Burkhard Päschke, Sprecher des DRK-Kreisverbandes Rügen, den Handwerkern Respekt.

Der Rohbau steht an der Lauterbacher Chaussee im gleichnamigen Putbusser Ortsteil. Auch der Name steht schon fest. "Zur Goor" soll der Gebäudekomplex heißen, sagt Päschke, "weil er am historischen Verbindungsweg zwischen dem ehemaligen Putbusser Fürstenschloss und dem Badehaus Goor liegt". Und er soll – nicht nur der Hausnummer 1 a und b wegen – zur ersten Adresse für einen erfüllten Lebensabend für 68 pflegebedürftige Menschen werden. Dafür greift das Rote Kreuz auf Rügen tief in die Tasche. "Wir investieren Millionen", sagt Päschke.

In die 44 Einzel- und 12 Doppelzimmer der Wohnanlage sollen die Bewohner der DRK-Heime in Sellin und Sassnitz umziehen. Es können aber auch andere schon Anträge für einen Platz stellen, informiert Päschke. Der Komplex erfülle zwar die Aufgaben eines Pflegeheimes, meint er, "doch vom Heimcharakter wird der nicht dominiert". So werde der Eingangsbereich mit einer hotelähnlichen Rezeption ausgestattet, umspannt die Wohnanlage einen Innenhof, in dem Bewohner frische Luft und Sonne genießen können. Ab wann? Auch das weiß Päschke schon genau: "Im April 2013 sind Fertigstellung und Einzug geplant." "Olympionik" Dirk Berkholz flitzt dafür über den nächsten verlegten Holzträger, damit die künftigen Bewohner ein Dach über den Kopf bekommen.

Sechs DRK-Heime

5,4 Millionen Euro investiert der DRK-Kreisverband Rügen in die neue Wohnanlage für pflegebedürftige Menschen in Lauterbach. Zurzeit betreibt das Rote Kreuz auf der Insel sechs Pflegeheime (Bergen, Glowe, Gingst, Binz, Sellin und Sassnitz) mit mehr als 310 Plätzen. Das sind 60 Prozent aller Heimplätze, die es auf Rügen gibt. Die DRK-Heime Sassnitz und Sellin werden 2013 aufgegeben, die Bewohner ziehen nach Lauterbach um.