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07.11.2013, OstseeZeitung
Nach 15 Jahren Abschied von der Stralsunder Tafel
Großes Dankeschön geht an Helga Petersdorf, die sich aus dem Ehrenamt zurückzieht.
Von Christian Rödel

Dr. Klaus Götz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes, überreicht Helga Petersdorf einen großen Präsentkorb zum Abschied. Foto:Christian Rödel
Stralsund –"Ich bin eine Stralsunder Flunder", beginnt Helga Petersdorf lachend über ihr Leben zu erzählen, und man merkt ihr an, dass sie trotz einer an Entbehrungen nicht gerade armen Biografie den Humor nicht verloren hat. Am 16. Januar 1937 ist sie in Stralsund geboren und wuchs in der Böttcherstraße auf. Die rüstige Rentnerin weiß daher viel zu erzählen, wie es auf der Altstadtinsel aussah, welche Geschäfte es damals noch gab.
An den 6. Oktober 1944 kann sie sich noch gut erinnern, als die Alliierten ihre Bomben über Stralsund abwarfen. "Wir waren nach Groß Damitz umquartiert worden und sahen wenig später die großen Bombentrichter in der Nähe unseres Wohnhauses", schildert sie ihre Kindheitserlebnisse.
Helga Petersdorfs Vater, der als Tischler den Lebensunterhalt für die Familie verdiente, fiel 1943 an der Front. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester und der Mutter musste sie sich von nun an im Frauen- Trio durchschlagen.
Diese Lebensumstände haben gewiss etwas damit zu tun, dass sich Helga Petersdorf auch nach ihrem Renteneintritt im sozialen Bereich engagiert hat. "Vor gut 15 Jahren habe ich in der Zeitung gelesen, dass ehrenamtliche Helfer für die Stralsunder Tafel gesucht werden", so die Mutter von vier Kindern. Sie berichtet weiter, wie sie wenig später schon in der ersten Lebensmittelausgabestelle in der Friedrich-Wolf-Straße – in einer ehemaligen Kita – mithalf.
"Ich habe alle Höhe und Tiefen dieser wichtigen Einrichtung miterlebt und bin nun froh, dass hier in Grünhufe ein so schönes Gebäude zur Verfügung steht", sagt die ehemalige Modeverkäuferin. Es sei ihr immer ein Bedürfnis gewesen, einmal in der Woche bei der Versorgung von Menschen, die wenig Geld haben, mitzuhelfen.
"Ich habe oft auch Trost spenden müssen, wenn Leute hier reinkamen, die sich für ihre Armut schämten", sagt Helga Petersdorf und betont, dass aus allen Bevölkerungsschichten in Not geratene Menschen auf die Hilfe der Stralsunder Tafel angewiesen sind. Vom einfachen Arbeiter bis hin zum Akademiker.
Helga Petersdorf hat auf den Tag genau 15 Jahre für die Lebensmittel-Tafel gearbeitet und möchte nun Adieu sagen. Für ihre geleistete Arbeit gab es gestern aus den Händen von Dr. Klaus Götz, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des DRK-Kreisverbandes, einen Präsentkorb als Dankeschön. Langeweile wird sie künftig übrigens nicht haben, denn acht Enkelkinder und drei Urenkel sind gern mal bei ihr zu Besuch.
"Ohne solche Menschen wie Frau Petersdorf, die bei uns ehrenamtlich mitarbeiten, könnten wir den Tafel-Betrieb nicht aufrecht erhalten." Kornelia Uschmann, Chefin der Stralsunder Tafel
Nach 15 Jahren Abschied von der Stralsunder Tafel
Großes Dankeschön geht an Helga Petersdorf, die sich aus dem Ehrenamt zurückzieht.
Von Christian Rödel

Dr. Klaus Götz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes, überreicht Helga Petersdorf einen großen Präsentkorb zum Abschied. Foto:Christian Rödel
Stralsund –"Ich bin eine Stralsunder Flunder", beginnt Helga Petersdorf lachend über ihr Leben zu erzählen, und man merkt ihr an, dass sie trotz einer an Entbehrungen nicht gerade armen Biografie den Humor nicht verloren hat. Am 16. Januar 1937 ist sie in Stralsund geboren und wuchs in der Böttcherstraße auf. Die rüstige Rentnerin weiß daher viel zu erzählen, wie es auf der Altstadtinsel aussah, welche Geschäfte es damals noch gab.
An den 6. Oktober 1944 kann sie sich noch gut erinnern, als die Alliierten ihre Bomben über Stralsund abwarfen. "Wir waren nach Groß Damitz umquartiert worden und sahen wenig später die großen Bombentrichter in der Nähe unseres Wohnhauses", schildert sie ihre Kindheitserlebnisse.
Helga Petersdorfs Vater, der als Tischler den Lebensunterhalt für die Familie verdiente, fiel 1943 an der Front. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester und der Mutter musste sie sich von nun an im Frauen- Trio durchschlagen.
Diese Lebensumstände haben gewiss etwas damit zu tun, dass sich Helga Petersdorf auch nach ihrem Renteneintritt im sozialen Bereich engagiert hat. "Vor gut 15 Jahren habe ich in der Zeitung gelesen, dass ehrenamtliche Helfer für die Stralsunder Tafel gesucht werden", so die Mutter von vier Kindern. Sie berichtet weiter, wie sie wenig später schon in der ersten Lebensmittelausgabestelle in der Friedrich-Wolf-Straße – in einer ehemaligen Kita – mithalf.
"Ich habe alle Höhe und Tiefen dieser wichtigen Einrichtung miterlebt und bin nun froh, dass hier in Grünhufe ein so schönes Gebäude zur Verfügung steht", sagt die ehemalige Modeverkäuferin. Es sei ihr immer ein Bedürfnis gewesen, einmal in der Woche bei der Versorgung von Menschen, die wenig Geld haben, mitzuhelfen.
"Ich habe oft auch Trost spenden müssen, wenn Leute hier reinkamen, die sich für ihre Armut schämten", sagt Helga Petersdorf und betont, dass aus allen Bevölkerungsschichten in Not geratene Menschen auf die Hilfe der Stralsunder Tafel angewiesen sind. Vom einfachen Arbeiter bis hin zum Akademiker.
Helga Petersdorf hat auf den Tag genau 15 Jahre für die Lebensmittel-Tafel gearbeitet und möchte nun Adieu sagen. Für ihre geleistete Arbeit gab es gestern aus den Händen von Dr. Klaus Götz, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des DRK-Kreisverbandes, einen Präsentkorb als Dankeschön. Langeweile wird sie künftig übrigens nicht haben, denn acht Enkelkinder und drei Urenkel sind gern mal bei ihr zu Besuch.
"Ohne solche Menschen wie Frau Petersdorf, die bei uns ehrenamtlich mitarbeiten, könnten wir den Tafel-Betrieb nicht aufrecht erhalten." Kornelia Uschmann, Chefin der Stralsunder Tafel