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Rügen-Stralsund e. V.

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24.01.2013, OstseeZeitung
Große Angst vor dem kleinen Pieks?

32 Männer und Frauen spendeten beim gestrigen Termin des Deutschen Roten Kreuzes in der Beruflichen Schule Sassnitz Blut.

Schwester Sylvia vom DRK-Blutspendedienst sowie die Spender Cindy Hansekowski und Thomas Britt
Schwester Sylvia (links) vom DRK-Blutspendedienst sowie die Spender Cindy Hansekowski und Thomas Britt. Foto: Holger Vonberg
Sassnitz –Blut ist einganz besonderer Saft. Was Goethe schon wusste, ist noch immer nicht im Bewusstsein vieler Menschen angekommen. Das musste der DRK-Blutspende-dienst gestern an der Beruflichen Schule des Landkreises feststellen. Der Andrang hielt sich, verglichen mit anderen Terminen, eher in Grenzen. Insgesamt 32 Spender wurden zwischen 8 und 13 Uhr gezählt.

Mit gutem Beispiel voran ging Viola Ehrke-Timmel. Sie ist Fachlehrerin für Berufe in der Gastronomie. Noch vor ihrem Unterricht, in der Freistunde, ließ sie sich "anzapfen". Ihrer Einladung zur Blutspende und zum anschließenden gemeinsamen Spenderfrühstück waren bis 9 Uhr nur sehr wenige Berufsschüler gefolgt. "Das wäre doch zu schön gewesen, wenn sich meine ganze Klasse eingeklinkt hätte", so die Lehrerin, die bereits ihre 7. Spende abgab.

Zum dritten Mal war Cindy Hansekowski, Kochlehrling im dritten Lehrjahr, dabei. Für sie war auch diese Blutspende eine Selbstverständlichkeit, "weil ich nur zu gut weiß, wie lebenswichtig das für andere Menschen ist".

Schon vor der ersten Blutspende waren Siegrid Modrozynski und Karin Molinski von der DRK-Ortsgruppe Sagard vor Ort, um das Spenderfrühstück vorzubereiten. Sie waren für die Sassnitzer Mitstreiter eingesprungen, die wegen Krankheit fehlten. Auch Siegrid Rohde aus der Hafenstadt half mit.

Warum der große Andrang der Berufsschüler ausblieb? Am Rande waren mehrere Gründe, auch Spekulationen, zu hören: die gesunkene Zahl der Auszubildenden, die Angst vor der Nadel, dem Ergebnis der Blutuntersuchung oder dem Unterrichtsausfall, das neu gestochene Piercing, das Untergewicht beimanchen Schülerinnen, die fehlende Bereitschaft, kostenlos Blut spenden, Gleichgültigkeit. hv