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16.03.2015, DRK Pressestelle
Mit viel Herzblut auf der Insel Rügen unterwegs
Ehrenamtliche Helferinnen leisten in Binz eine unverzichtbare Arbeit
Von Christian Rödel
Es herrscht an diesem stürmisch-regnerischen Wintertag ein Kommen und Gehen in der Binzer DRK-Pflegeeinrichtung: Dort wo ansonsten pflegebedürftige Menschen Bingo spielen oder anderen Beschäftigungen nachgehen, trudeln an diesem Tag etwa 70 Rüganer Blutspender in der Mukraner Straße 3 des beliebten Ostseebades zum "Aderlass" ein. Unter den Blutspendern sind viele "Stammkunden" dabei, die teilweise seit knapp zwei Jahrzehnten vierteljährlich hier her kommen. Dass die Blutspender der Blutspende-Aktion treu bleiben, liegt zu einem Großteil auch an den ehrenamtlichen Helferinnen, die sich rührend um das leibliche und seelische Wohl der Insulaner nach dem "Aderlass" kümmern.
Zum "Urgestein" der Binzer Ehrenamtlerinnen zählt Magitta Jahn, die sich seit 1990 mit viel Herzblut um die Blutspender kümmert. Die 59-jährige Binzerin kennt fast jeden Blutspender, der an diesem Tag nach der Blutabnahme zur Tür herein kommt und sich schon auf das gewohnt leckere Essen freut. Eine in der Tat riesige Auswahl an frisch zubereiteten Speisen wartet in dem freundlich eingerichteten Freizeitraum der DRK-Pflegeeinrichtung. Frikadellen, Kammkotellets, Hühnerkeulchen, Kartoffel- und Eiersalat sowie frisch geschmierte und bunt belegte Brötchen lassen den Spendern schon beim Anblick das Wasser im Mund zusammen laufen. Doch damit nicht genug: In zwei riesigen Töpfen halten Magitta Jahn und ihre beiden ehrenamtlichen Kolleginnen Beatrice Rohde (46) und Janine Schröder (27) zwei delikate Suppen bereit.
Bis spät in die Nacht haben die Frauen am Tag zuvor am Herd in der heimischen Küche gestanden, um sowohl einen mexikanischen Gemüse-Topf als auch eine Magische Kohlsuppe zu "zaubern". "Ich möchte den Kontakt zu den Menschen nicht verlieren, denn einige der Blutspender kenne ich schon seit meiner Schulzeit ", sagt Magitta Jahn, die mit Blutspendern gerne auch noch nebenbei ein "Pläuschchen" hält. Beatrice Rohde, die auf der Insel einen privaten Pflegedienst betreibt, und seit knapp fünf Jahren als ehrenamtliche Blutspendehelferin ebenfalls dabei ist, sieht das ähnlich. "Wir arbeiten gerne mit Menschen zusammen und sind ein gut eingespieltes Team, die zwischenmenschliche Chemie stimmt auch", so die zierliche Frau, die gerade mit ihrer Mitarbeiterin Janine Schröder den schweren 60-Liter-Topf vom Herd auf den Serviertisch hievt.
"Janine ist mit ihren 27 Lenzen unser Küken, das tatkräftig mithilft", sagt Magitta Jahn und freut sich, dass auch junge Menschen am Ehrenamt Gefallen finden. Doch es gibt immer wieder personelle Engpässe bei den Blutspende-Aktionen auf der Insel, denn nicht nur in Binz werden helfende Hände gebraucht. Auf Deutschlands größter Insel werden an unterschiedlichen Orten ehrenamtliche Helfer bei Blutspende-Terminen unter anderem in Bergen, Sagard, Baabe, Poseritz, Bergen, Samtens, Altenkirchen, Saßnitz und Binz gebraucht.