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27.07.2015, DRK
Rügener Werkstätten sind wichtige Partner
Von C.Mevius

Foto:Ch.Rödel
Menschen mit körperlichen oder psychischen Behinderungen haben meist gelernt, mit ihrem Handicap umzugehen. Damit sie möglichst selbstständig leben können, ist es für sie wichtig, einen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz zu haben. Genau das bietet seit 1990 die Rügener Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) vom Roten Kreuz. Derzeit sind hier rund 200 Menschen in den verschiedensten Bereichen tätig. Sie haben nicht nur ihren Platz in der Gesellschaft gefunden, sondern sorgen dafür, dass das DRK bedürftigen Menschen helfen kann. Ein Beispiel dafür ist die Altkleidersammlung. Viermal in der Woche gehen zwei Teams auf Altkleidertour. Das sind jeweils zwei Mitarbeiter aus der Werkstatt sowie ein Betreuer, der auch den Transporter fährt. Ihre Arbeit beginnt mit dem Leeren der Container, die anschließend gereinigt werden, ebenso der Platz rund um die entsprechende Stellfl äche. Sind die Altkleider auf dem Transporter verstaut, geht es weiter zum nächsten Sammelbehälter. Davon gibt es insgesamt 131 auf Rügen und in Stralsund. Alle sind meistens bis zum Rand gefüllt, obwohl sie regelmäßig einmal pro Woche geleert werden. Die Arbeit im Team macht Spaß und es wird oft miteinander gescherzt. Doch häufi g ist sie äußerst unangenehm, denn das, was in den Behältern landet, hat mit dem, wofür sie gedacht sind, gar nichts mehr zu tun. Ein Problem, welches selbst mit den modernen Containern nicht erledigt ist, weil rücksichtslose Menschen hier ohne nachzudenken immer wieder ihren Hausmüll entsorgen. Wenn der Transporter voll beladen ist, fährt er zurück zu den Werkstätten. Die besten Kleidungsstücke legen die Teams für die DRK-Kleiderläden auf Rügen sowie in Stralsund zur Seite, und auch das kleine Lager der Obdachlosenunterkunft wird bedacht. Rund 380 Tonnen Textilien verpacken sie jährlich für den anschließenden Weitertransport zu einem Verwerter. Insgesamt konnten im letzten Jahr 6.270 Kleidungsstücke von den Mitarbeitern der Kleiderläden verkauft werden - für 50 Cent bis zu 2 Euro. Ganz umsonst soll es die Ware nicht geben, denn ehrliche Arbeit muss auch hier ihren Preis haben. "Außerdem fl ießen alle Erlöse der Kleiderläden nach Abzug der Kosten an die WfbM, genauer gesagt in den Lohntopf unserer behinderten Mitarbeiter", erklärt Werkstattleiter Sören Baumeister. Dieser hat übrigens bereits eine neue Idee für weitere Arbeitsplätze seiner Schützlinge: "Wir suchen gerade geeignete Mitarbeiter, die in den Kleiderläden unter Anleitung der dortigen festangestellten Beschäftigten bei der Kleiderausgabe helfen. Natürlich für einen angemessenen Lohn", verrät Sören Baumeister.