Von Uwe Driest

Foto: Elf Hunde und ewa doppelt so viele Menschen trafen sich zur Hundeweihnacht der Besuchshundegruppe des DRK in Bergen. UWE DRIEST

Bergen. Zu einem weihnachtlichen Spaziergang über den Bergener Rugard lud der ehrenamtliche DRK-Hundebesuchsdienst ein. In Anlehnung an den Organisationsnamen lautete das Motto dabei "Deutscher Roter Hund". Mit der Aktion unterstützte der Kreisverband Rügen-Stralsund eine deutschlandweite Kampagne, mit der das DRK weitere ehrenamtliche Helfer finden möchte. "Unseren Hundebesuchsdienst gibt es seit zwei Jahren. Bis zu 20 Ehrenamtler gehen mit ihren ausgebildeten Hunden in Pflegeeinrichtungen, um "Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern", sagt Projektleiterin Michaela Ballschuh. Elf Hunde aller Größen und Rassen bildeten ein Rudel, das etwa zwei Dutzend Zweibeiner durch den Wald führte und ihnen allerlei Riechenswertes zeigte.

Mit von der Partie war auch Sybille Seel aus Götemitz, die mit Retriever-Mix Elli regelmäßig ein Pflegeheim in Gingst besucht. "Hunde und Senioren freuen sich immer, wenn wir kommen, und am schönsten ist es, wenn man bei dementen Menschen durch den Kontakt mit dem Hund eine Regung erkennt und alte Erinnerung wiederkehren", sagt sie.

Auch Rügens einziger Wäller ist schon ein Routinier. Die Neuzüchtung aus Briard und Australian Shepherd stammt aus dem Westerwald und lebt mit Silke König in Vilmnitz. Neu in der Runde ist an diesem Tag Wencke Keidel, die mit Pinscher-Mix Charlie (3) aus Stralsund anreiste. "Wir haben ihn noch nicht lange und wissen nicht, warum er etwas unsicher ist", sagt sie. Da er aber defensiv reagiere, möchte sie ihn in einer Gruppe sozialisieren und so sein Selbstbewusstsein stärken. Immerhin traut er sich schon unter der rumpelnden Sommer-Rodelbahn hindurch. Damit hat Miniatur-Bullterrier Faxe, der mit Michaela Dornbusch aus Glowe dazustieß, keine Probleme. Der Junghund ist zutraulich und macht sich später bestimmt einmal gut im Umgang mit Menschen.

Die gerade dem Welpenalter entwachsenen Junghunde konnten zu Hapsi aufsehen. Die sechseinhalbjährige grau-gewolkte Schäferhündin aus der Arbeitslinie von Swantje Ewert arbeitet als aktive Rettungshündin beim ASB und war schon als Trümmerhund und –mangels Trümmern auf der Insel – als Fährtenspürhund beim Man-Trailing und in der Flächensuche tätig. Die Besuchshundegruppe trifft sich einmal im Monat zum Training auf dem DRK-Gelände in Patzig. "Nach der einjährigen Ausbildung nehmen wir die Prüfung zum Besuchshund ab", sagt Michaela Ballschuh. Die in Leipzig geborene Leiterin kam 1982 nach Rügen, arbeitet hauptamtlich als Rettungsassistentin beim Landkreis und schrieb ein Buch über ihr Ehrenamt. Im Anschluss an den geführten Spaziergang fand sich die Runde in der DRK-Geschäftsstelle in der Raddasstraße zur Weihnachtsfeier zusammen. Die Menschen bei Kaffee und Kuchen vor den Tischen, die Hunde mit bei Leberwurstkeksen und Parmesan-Nachos darunter. Die bekamen hoffentlich auch Wilma, der Französischen Bulldogge von Nele Scherler gut. Das zwölfjährige Mädchen aus Krimvitz trug der gerührten Michaela Ballschuh ein Gedicht vor, in dem es vorsorglich hieß: "Du stehst uns zur Seite mit Rat und Tat, auch, wenn ein Hund mal Durchfall hat".

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Deutscher Roter Hund

Das Deutsche Rote Kreuz möchte mittels an sein Logo angelehnter Piktogramme zu Themen wie Flüchtlingshilfe, Versorgung mit Trinkwasser(RoterWasserhahn) oder Nahrung (Rote Gabel) weitere Helfer gewinnen. So soll beispielsweise der "Deutsche Rote Hund" aussagen: "Wir brauchen Dich, um weltweit die zu finden, die vermisst werden."

In meinem Buch "Ellie – vom Tierheim ins Pflegeheim" erzähle ich aus Perspektive eines Dackels die Geschichte einer Hündin, die erst ausgesetzt wurde und schließlich Pflegeheime und Kitas besucht. Michaela Ballschuh, DRK