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Kreisverband
Rügen-Stralsund e. V.

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18.02.2016, OstseeZeitung
Glowe rüstet auf für Sicherheit am Strand

Die Gemeinde will die alte Strandrettungswache ersetzen und investiert in einen mobilen, modernen Neubau

Von Udo Burwitz

Glowe. Rügen rüstet auf für die Sicherheit der Badegäste an den Stränden. In Binz soll der alte Rettungsturm der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft am Vorplatz der Seebrücke indiesem Jahr abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden (die OZ berichtete). Auch die Glower wollen in die Sicherheit an ihrem Strand investieren. Die Retter sollen eine neue Strandrettungswache bekommen.

"Das ist beschlossene Sache", sagt Bürgermeister Thomas Mielke (Bündnis für Rügen). In ihrer jüngsten Sitzung haben die Gemeindevertreter den Beschluss für den Ersatz der alten Strandrettungswache durch eine neue gefasst, erinnert er.

Dieter Thomas hält das auch für dringend notwendig. "Die Retter brauchen bessere Arbeitsbedingungen." Der Glower, der Vorsitzender des Tourismusvereins der Gemeindeist, gehört im Erholungsort am Eingang zur Schaabe zu den großen gewerblichen Strandkorbvermietern. "Deshalb fühle ich mich für die Sicherheit am Strand auch mit verantwortlich", sagt er. Dieter Thomas hat bei seiner Arbeit die Retter am Glower Strand, der in der Saison Tausende Badegäste anzieht, auch immer vor Augen. Die Strandrettungswache befindet sich gleich am Strandabgang neben seiner Strandkorbvermietung am Kurplatz. Oberhalb der Düne hat der Rettungsturm seinen Standplatz. Auf diesem Areal wurde bislang immer zur Hauptsaison im Sommer das Domizil für die Retter postiert.

"Eine mobile Rettungswache", sagt Dieter Thomas. Die ähnelt einem größeren Pkw-Anhänger. Auf einem Untergestell mit zwei Rädern ist der Wachturm montiert, der aus einem Aufenthaltsraum mit Fensterfront zum Ausblick auf den Strand besteht. Das Dach fungiert als Turmplattform, die über eine Außentreppe zu erreichen ist. "Die Plattform unserer Wache wurde nach einem Unfall auf einem Turm ähnlicher Bauart auf Usedom aber schon vor Jahren gesperrt, weil die Umrandung nicht mehr TÜV-gerecht war", erinnert Thomas. Deshalb habe er als Mitglied im Tourismusausschuss der Gemeinde in der Vergangenheit immer wieder die Forderung aufgemacht, die Bedingungen für die Rettungsschwimmer und im Interesse der Sicherheit der Badegäste in Glowe zu verbessern.

"Das wird mit der jetzt angeschobenen Investition auf jeden Fall erreicht werden", ist Burkhard Päschke vom DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund überzeugt, der für die Sicherheit am Glower Strand sorgt. Seit 2005 zeichnet die Wasserwacht des DRK dafür im Auftrag der Gemeinde an der Tromper Wiek im Strandabschnitt vom Königshörn bis zum Ortsausgang von Glowe in Richtung Juliusruh verantwortlich. Ehrenamtler beziehen Sommer für Sommer im Juli und August die Rettungswache und versehen ihren Dienst am Strand des Jasmunder Erholungsortes.

"Die neue Rettungswache wird eine größere, die auch moderner ausgestattet sein wird", sagt Dieter Thomas. Als Ersatz für die alte werde die Kommune aber wieder in eine mobile investieren, weil im Bereich der geschützten Düne keine stationäre errichtet werden könne. Die neue solle seinen Angaben zufolge neben einem Aufenthalts auch über einen Behandlungsraum verfügen. "Neben neuer Funktechnik und modernen Rettungsmitteln, wie teilautomatischen Defibrillatoren und rescue Boards, werden Patienten- und Behandlungsliegen eine optimale sanitätsdienstliche Versorgung ermöglichen", ergänzt Burkhard Päschkeund erinnert, dass die Wasserrettung seit dem vergangenen Jahr im Rettungsdienstgesetz von MV verankert ist. Damit seien auch höhere Forderungen an die Ausstattung und Qualifikation der Helfer gestellt.

"Wenn die Saison 2016 für die Rettungsschwimmer beginnt, soll die neue Wache am Strand stehen", kündigt Thomas Mielke an. Zur Finanzierung der Investition, für die etwa 50 000 Euro veranschlagt sein sollen, werde die Gemeinde Einnahmen aus der Kurabgabe einsetzen, sagt der Bürgermeister. Erst im vergangenen Jahr hatte die Kommune die Kurtaxe erhöht. Seit April 2015 müssen Urlauber mehr zahlen, in der Hauptsaison 1,50 Euro pro Tag und damit 50 Cent mehr als bis dahin.


Ehrenamtlich aufWacht

20 Wasserretter des Deutschen Roten Kreuzes von der Insel Rügen, aus Stralsund aber auch aus ganz Deutschland werden es etwa sein, die dieses Jahr vom 1. Juli bis zum 3. September gegen Zahlung einer geringen ehrenamtlichen Aufwandspauschale die Wacht am Glower Strand übernehmen werden. Den Dienst absolvieren viele in den eigenen Ferien oder nehmen Urlaub dafür.

27 Einsätze gab es für die Retter in Glowe in der letzten Wasserrettungssaison, davon 5 mit Rettungsdienst und dem Einsatz eines Notarztes. Zudem mussten die Retter oft auch beim Suchen von Kleinkindern helfen.